08.06. Die Ruhe ist vorbei!
Mittwoch Nacht reist bereits Folker an. Einem Menschen, der am Steg seine Angel ausgeworfen hat, erkläre ich, dies sei ein Privatgrundstück, er hätte zumindest fragen können. Seine Antwort: ich habe mich nicht getraut. Freundlich erlaube ich ihm weiter zu angeln. Doch er zieht bald vom Feld. Kommt aber am nächsten Tag mit einer Flasche Wein vorbei. Im Herbst will er mir eine Flasche Obstler aus dem Allgäu mitbringen. Er ist Rußlanddeutscher aus Nordsibirien, wo er unter Tage gearbeitet hat. Seine Aufgabe: die Anlage zu vermessen und mit den Oberflächenkoordinaten in Einklang zu bringen. Er spricht von 1000 Metern unter der Erde – ob das wohl Russengarn war? So gehen wir nett auseinander.
Nachmittags gibt es ein langes, heftiges Gewitter. Ich sorge mich um genügend Segellehrer, weil einige Helfer erst am Freitagabend anreisen werden. So sitze ich mit den Studenten am Grill: Cata und Christian stoßen dazu: wir machen eine Weinprobe. Am besten schneidet „Spur der Steine“ ab. Sehr mineralisch. Frauke aus Berlin mit Gefolge trudelt ein – schon geht das Gespräch Richtung Iran. Gegen Mitternacht ruft die Koje.
Der nächste Morgen: Es dauert bis die Studenten für den Unterricht bereit sind. Während Maddel sich um die Fortgeschrittenen bekümmert, habe ich mit Folker, Dieter, Manfred und einem Ersatzmann aus der Olifantencrew meine Schiffsführer zusammen – bei mir an Bord: Oliver, Kerstin und Cata. Nachmittags wagen wir einen Schlag zum Dalben – leichte, drehende Winde – wir trainieren die Wende und zum Schluss das An- und Ablegen. Meine BüB-Produktion hat ihr vorläufiges Ende gefunden – 15 Exemplare warten auf den Einsatz. Zwischendurch habe ich ein Segelkorrekturblatt für Grundscheinheft des VDS entwickelt und in 100 Hefte versenkt, die ich zuvor auch noch gestempelt habe. Nun gibt es gleich Spargelsalat mit Schnitzel und eine Doppelkopfrunde auf die ich mich freue.