21.05. Ein kleiner Sommer!
Gestern begann der Tag noch mit bedecktem Gesicht. Positive Anzeichen waren die beiden Angelkutter, die zur Ausfahrt rüsteten, die ersten Strandkörbe und die Strandraupe bei der Arbeit, langsam kommt wieder Leben auf. Meine beiden Schüler haben nun alle Grundmanöver in vier Tagen erlernt, inklusive der Motorenausbildung, bei der wir auch einen kleinen Ausflug in den Yachthafen gemacht haben.
Nachmittags bricht die Wolkendecke auf und der Sommer erhebt sich. Wir trainieren das BüB (Boje-über-Bord-Manöver), eine Sicherheitsübung für den Fall, dass jemand über Bord fällt. Dann lautet der Ruf: „Person over board!“ Früher hieß es: Mann-über-Bord (man-over board) . Die International Maritim Organisation hat dann im Zuge der Gleichberechtigung die Frauen mit einschließen wollen. Statistisch sind es aber immer noch zumeist Männer, die über Bord gehen, sei es beim Pinkeln, Überschlagen des Segels oder durch Wellenschlag. Abends sitzen wir beim heißen Stein, auf dem wir Gemüse und dünn geschnittenes Fleisch genießen.
Der nächste Morgen zeigt wieder ein Sonnenaufgangsgemälde. Meine Schüler wollen kentern üben. Dafür suchen wir uns die kleinere Zweipersonenjolle. Sie hat die gleiche Segelfläche wie die Kajütjolle, wiegt aber nur die Hälfte. Zunächst müssen sie das Boot an den Stegkopf paddeln, eingekleidet in Neopren, Rettungsweste und Overall. Beim Setzen der Segel wird am Großfall ein Kenterball angebracht, damit das Schiff im Falle der Kenterung flach auf dem Wasser liegen bleibt. Sonst kann es passieren, dass sich das Boot weiterdreht und der Mast sich in den Grund bohrt. In sieben kleinen Bildern erkläre ich die Technik an der Tafel.
1. Das Schiff umwerfen, dabei aber nicht unter das Segel kommen.
2. Eine Person begibt sich zur Mastspitze, unterstützt den Kenterball.
3. Die andere Person klettert innen hoch, geht über die Kante auf das Schwert.
4. Die Mastperson verholt sich ständigem Kontakt mit dem Schiff zum Bootsrumpf und hängt die Füße unter die Gurte.
5. Die Schwertperson verlagert das Gewicht nach hinten, springt, wenn das Schiff kommt hinein, während die andere Person aus dem Wasser herausgezogen wird.
Bild 6 erklärt, wie ich ins Boot hineinkomme, wenn es aufrecht neben mir schwimmt.
Das Ganze haben wir auf Video festgehalten – ich schneide diesen Film mit entsprechenden Zeitlupen zusammen. Am Abend macht unser Nils Labskaus ....
Nach meinem Morgenwalk mit tollem Rotlichtmilieu, sind wir wieder auf dem Motorboot, um dort die Manöver zu üben, denn ist gibt kaum Wind. Eine weitere Dreiergruppe fängt bei Maddel mit der Ausbildung an. Unsere Hygienevorschriften greifen. Wir segeln, wenn auch in gebremster Form.