Donnerstag Morgen: Ich stehe mit den Walkingstöckern bereit, da sitzt im Senioreneck eine dunkle Person. Ich erinnere mich an einige Gestrandete, die die offenen Türen der Segelschule genutzt haben. Seemänner, Obdachlose oder verirrte aus der Psychatrie. Na, ja, ich bedeute ihm, dass er in einer Stunde verschwunden sein muss. Sicherheitshalber bringe ich meinen Haustürschlüssel in ein anderes Versteck. Bei meiner Rückkehr kommt er mir halbnackt aus unserer Dusche entgegen. Ich dränge ihn nun, sofort das Gelände zu verlassen. Ich plustere mein Gefieder auf, nehme Drohgebärden ein und führe ihn entschlossen von meinem Gelände. Bei seinem Rückzug greift er sich noch schnell die Sektflasche, um einen Schluck zu trinken. Er sitzt dann auf dem roten Poller vor dem Gelände. Ein ständiger Redefluss in einer mir unbekannten Sprache begleitet das Stillleben mit fassungsloser Akustik. Meine Fünfercrew besucht bei leichten Winden zweimal den Dalben. Nelly, Anna, Till und Philip sind nach einem Kentertraining auf die Möwen gewechselt. Ines bleibt auf dem Menhir, hat diesen aber auch einmal alleine gesegelt. An einem schönen Tag – wir stehen gerade auf dem Steg – bieten drei Seeadler ein tolles Bild über unseren Köpfen. Am Freitag nimmt Edith die Prüfung ab. Lecker Schnittchen liegen bereit. Sie ist von der guten Leistung überzeugt, so können wir einen mutigen Schluck Schlangenschnaps zu uns nehmen. Sonjas Schüler sind am Sonntag dran. Allerdings hat sich das Zündschloss von Crescent verabschiedet. So muss Niklas zunächst auf die Steuerschüssel und dann auf die Gummiwurst umsteigen, der Kompass wird mit Tape an der Halterung befestigt. Zwei altgediente Prüfer, die ich schon länger nicht gesehen habe, kommen hinzu, da gibt es erst einmal einen längeren Klönschnack. Sie nehmen die Situation mit dem Motorboot gelassen auf. Am Montag habe ich eine Auffrischlerin, für zwei Tag Mona und einen Schnuppersegler sowie Vincent, der See und Binnen machen möchte. Nachdem wir seine Papiere fotografiert und nach Kiel geschickt haben, kommt die Nachricht: eine Unterschrift fehlt – er kann das Problem lösen. Da er gerne Navigationsunterricht haben möchte, nehme ich Severin und Sophia dazu. Nach zwei Einheiten sind sie flügge. Dienstag will Jan mit den Schülern nach Fehmarn segeln, doch die Flaute kommt. Mit letztem Hauch landen sie wieder am Steg an. Ich beginne damit, den grünen Schrank aufzuräumen, dann entstaube ich meine fast tausend Bücher. Morgen, am Freitag, stehen zwei Prüfungen und eine Hochzeit an. Die Gäste wollen Snacks zu sich nehmen und eine Runde Menhir segeln.
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